Die Opfer des NSU
und die Aufarbeitung der Verbrechen
Die Ausstellung "Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen" wurde in den Jahren 2012 und 2013 von Birgit Mair im Auftrag des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB) e.V. erstellt und im Zeitraum von November 2013 bis Oktober 2019 zweihundert Mal bundesweit gezeigt. Seit April 2018 liegt Wanderausstellung in aktualisierter Form vor.
Eine Ausstellung, die zu den Menschen kommt - #schauhin !
Die Ausstellung fand vom 22. MÄRZ - 04. APRIL 2021 in Hamburg statt
Der Feste Ausstellungsort
täglich im Bildungszentrum Tor zur Welt, Krieterstr. 2d, 21109 Hamburg
Da es die aktuelle Corona-Situation nicht zulässt, dass die Ausstellung abends im Bildungszentrum Tor zur Welt gezeigt wird, haben wir uns für eine Alternative entschieden. Die ausgebildeten Schüler*innen-Coaches werden die Ausstellung online begleiten.
Anmeldung erforderlich: [email protected]
18:30-20:00 Uhr | Kostenlos
Die Wechselnden Ausstellungsorte im öffentlichen Raum
täglich Wandert die Ausstellung um die Mittagszeit herum durch den öffentlichen Raum in Hamburg-Wilhelmsburg. Ein performativer Akt, um die Menschen in Ihrem Alltag zu erreichen und zu einem Diskurs einzuladen. [Die Ausstellungsorte bleiben ein Überraschungsmoment]
12-14 Uhr | kostenlos
Viele Lebenslinien, eine grausame unterbrechung. Geschichten die Schwinden, Umrisse und Fragen die bleiben. #schauhin #keinschlussstrich #nsukomplexauflösen
Enver Şimşek,
Abdurrahim Özüdoğru,
Süleyman Taşköprü,
Habil Kılıç,
Mehmet Turgut,
İsmail Yaşar,
Theodoros Boulgarides,
Mehmet Kubaşık,
Halit Yozgat,
Michèle Kiesewetter
Enver Şimşek (38)
9. September 2000, Nürnberg
Zwei Täter überraschen am 9. September 2000 den türkischen Blumengroßhändler Enver Simsek (38) vor einem Stand in Nürnberg. Simsek wird von Schüssen aus zwei Pistolen getroffen, zwei Tage später stirbt er im Krankenhaus. Simsek war 1986 aus der Türkei nach Deutschland gekommen, er galt als erfolgreicher Geschäftsmann.
Abdurrahim Özüdoğru (49)
13. Juni 2001, Nürnberg
Abdurrahim Özüdogru (49) wird 2001 in einer Änderungsschneiderei in der Nürnberger Südstadt mit zwei Schüssen in den Kopf getötet. Es zeigt sich, dass die schon beim Mord an Simsek benutzte Pistole des Typs Česká 83 auch in diesem Fall verwendet wurde. Özüdogru war 1980 aus der Türkei nach Deutschland gekommen. Er arbeitete zunächst als Maschinist, später eröffnete er die Schneiderei.
Süleyman Taşöprü (31)
27. Juni 2001, Hamburg
Der türkeistämmige Obst- und Gemüsehändler Süleyman Tasköprü (31) wird im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld im Laden seines Vaters mit drei Schüssen getötet. Die von den Tätern benutzten Pistolen können als die auch beim Mord an Enver Simsek verwendeten identifiziert werden. Tasköprü hatte im April 2001 das Lebensmittelgeschäft der Familie übernommen.
Habil Kılıç (38)
29. August 2001, München
Der Obst- und Gemüsehändler Habil Kilic wird im Münchner Stadtteil Ramersdorf im Laden seiner Frau mit drei Schüssen in den Kopf getötet. Hauptberuflich war Kilic Staplerfahrer auf dem Münchner Großmarkt.
Mehmet Turgut (25)
25. Februar 2004, Rostock
Der aus der Türkei stammende Mehmet Turgut (25) wird an einem Dönerimbiss in Rostock mit drei Kopfschüssen ermordet. Er war aus seinem Wohnort Hamburg nach Rostock gekommen, um für einen Freund als Aushilfe am Dönerstand einzuspringen.
İsmail Yaşar (50)
9. Juni 2005, Nürnberg
Ismail Yasar (50), türkischer Besitzer eines Döner-Imbiss, wird in Nürnberg mit fünf Schüssen in Kopf und Herz getötet. Zeugen beobachten zwei sich auffällig verhaltende Männer mit Fahrrädern nahe dem Tatort. Ermittler fertigen Phantombilder an. Bei allen anderen Morden gibt es keine Zeugen.
Theodoros Boulgarides (41)
15. Juni 2005, München
Der aus Griechenland stammende Theodoros Boulgarides (41), Mitinhaber eines Schlüsseldienstes, wird vor seinem Laden im Münchner Westend ermordet. Drei Schüsse treffen ihn in den Kopf. Boulgarides, der 1973 nach München kam, hatte das Geschäft erst zwei Wochen vor seiner Ermordung eröffnet.
Mehmet Kubaşık (39)
4. April 2006, Dortmund
Der Kioskbesitzer Mehmet Kubasik (39) wird in seinem Geschäft in der Dortmunder Nordstadt getötet. Kubasik war 1991 aus der Türkei nach Dortmund gekommen, wo er als kurdischer Asylbewerber anerkannt wurde. 2003 wurde er eingebürgert.
Halit Yozgat (21)
6. April 2006, Kassel
Halit Yozgat (21), Betreiber eines Internetcafés, wird in seinem Geschäft in Kassel durch zwei Kopfschüsse getötet. Er ist türkischer Abstammung. Yozgat verblutet in den Armen seines Vaters, der seinen Sohn gerade im Geschäft ablösen wollte.
Michèle Kiesewetter (22)
25. April 2007, Heilbronn
Polizeivollzugsbeamtin Michèle Kiesewetter (22) wird in Heilbronn mit einem gezielten Kopfschuss getötet. Ein weiterer Polizeibeamter wird ebenfalls von einem Schuss im Kopf getroffen und lebensgefährlich verletzt.
Das Hashtag #SchauHin löste im September 2013 eine mediale Debatte über Rassismus in der Mitte der Gesellschaft aus. Unter dem Hashtag, also dem Sammelbegriff #SchauHin veröffentlichten im Verlauf weniger Tage Tausende von Twitter-Nutzerinnen und -Nutzern ihre Erfahrungen mit Alltagsrassismus Sie machten Alltagsrassismus sichtbar und hoben ihn auf die mediale und gesellschaftliche Tagesordnung (vgl. bpb.de).
Wie schaut die gesellschaftliche und politische Landkarte - 7 Jahre - nach der Initiierung durch die Autorin, Journalistin und Netzaktivistin Kübra Gümüşay aus?
In diesem Projekt soll der Hashtag reaktiviert werden, um zu verdeutlichen, dass sich der Alltagsrassismuss auf neue Ebenen erhoben hat, die durch den Anstieg an Rechter Gewalt einen vorläufigen Höhepunkt mit Halle und Hanau markiert.
#schauhin #nsuschauhin #dieopferdesnsu
#keinschlussstrich #keinvergessen
HYGIENEVORSCHRIFTEN
Für alle Veranstaltungen gelten die vom Hamburger Senat verfügten Hygienevorschriften gemäß der Hamburgischen SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung in der Gültigkeit vom 3. Oktober bis 30. November 2020: Bitte halten Sie einen Mindestabstand von 1,50 m ein – ausgenommen sind Mitglieder gemeinsamer Haushalte. Bringen Sie bitte einen Mund-Nasen-Schutz mit. Für fast alle Veranstaltungen ist eine begrenzte Teilnehmer*innenzahl vorgesehen, bitte melden Sie sich für diese Veranstaltungen vorab an (Kontaktdaten finden Sie unter der jeweiligen Veranstaltung).
Zur Rückverfolgung möglicher Infektionsketten werden die Kontaktdaten aller Teilnehmer*innen für die Dauer von vier Wochen aufbewahrt und anschließend vernichtet. Gegebenenfalls müssen Sie sich auch vor Ort noch einmal in eine Teilnehmer*innenliste eintragen.